Alle Kinder am Strand bauen eine Riesenburg – nur du sitzt am Rand und schaust zu. Du würdest gerne mitspielen, darfst aber nicht. Oder traust dich nicht, zu fragen. Später gehst du nach Hause und trauerst der verpassten Chance nach.
Kein schönes Gefühl. Das mochte keiner in seiner Kindheit. Die anderen haben gespielt und man selbst durfte nicht mitspielen.
Oder: Du kommst an den Strand, alle Kinder am Strand bauen eine Riesenburg. Ein Junge sieht, wie du die Burg anschaust und fragt: „Wir brauchen noch jemanden, der den Graben mit aushebt, willst du mit machen?“ Ein Lächeln huscht über dein Gesicht und du freust dich, den ganzen lieben langen Tag den Graben auszubuddeln.
Du gehst völlig ko, aber zufrieden nach Hause.
Und wenn du das in deinen Meeting schaffst, dann hast du es geschafft! Partizipation vom Feinsten.
Ein Meeting, in dem alle Teilnehmer eingebunden sind, was vielleicht auch anstregend ist, aber wo abends alle zufrieden nach Hause gehen. Zufrieden, weil sich einbringen konnten und zum Ergebnis beigetragen haben.
Sorg in deinen Meetings dafür, dass die richtigen Leute da sind. Die richtigen Leute heisst, nur die, die auch etwas beitragen können und sollen. Du brauchst bei einer Burg keine 37 Grabenbauer. Die stehen sich nur im Weg und auf den Füßen. So ist es in Meetings auch oft.
Definiere klar, welche Rollen oder welche Fähigkeiten du brauchst. Und alle, die dann nicht teilnehmen, aber gerne gewollt hätten, Können vorher Input schicken und bekommen später das Protokoll. Eins mit Inhalten, wo das Wichtigste drinsteht.
Und wenn du die richtigen Leute beisammen hast, ist es dein Job, dafür zu sorgen, dass sie ihr Können und Wissen auch einbringen. Das jeder einen gewissen Redeanteil hat.
Um alle ins Meeting zu integrieren gibt es verschiedene Methoden, von selbst passiert es nie.
Bewährt hat sich eine Grundstruktur, die u.a. gut in den Liberating Structures unter dem Begriff 1 2 4 all beschrieben ist.
Die Idee dahinter ist, dass nicht jeder einfach losredet, sondern sich erstmal im Stillen sammelt. Gedanken sortiert. Und dann priorisiert. Anschließend, je nach Setup, z.B. stellt jeder reihum seine Gedanken vor. Pro Person ein Gedanke. Und dann der Nächste. So lange im Kreis, bis entweder keine Gedanken mehr da sind oder alle ihre wichtigsten drei genannt haben.
Dadurch machst du den Lösungsraum riesig.
So wurde jeder gehört. Und hat das Gefühl, einen Unterschied gemacht zu haben.
Im Vergleich zu einem nicht strukturierten Vorgehen, bei dem am Anfang einfach einer redet. Dann ist das erstmal der vorgegebene Lösungsraum und ihr müsst euch daran abarbeiten.
Wichtig ist, sowohl bei der Erstellung auch der Vorstellung einen zeitlichen Rahmen vorzugeben. Damit sich alle wirklich auf das Wesentliche fokussieren. Und du es als Meeting-Gastgeber nicht so schwer hast.
Probiers mal aus. Du brauchst nicht mehr als Stifte und Zettel – dicke Stifte und Metaplankarten. Vielleicht ja sogar in deinem Meetingkoffer.
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