Wie oft bist du schon ins Auto gestiegen und bist einfach losgefahren, in der Hoffnung, an einem schönen Ort anzukommen? Wo auch noch ein schönes Restaurant zur besten Zeit einen Tisch frei hat und du anschließend zu einem gutem Preis ein Zimmer mit toller Aussicht bekommst?
Ohne es genau zu wissen, ich würde tippen, dass du in 99,9% aller Fahrten ziemlich genau weißt, wohin du fahren willst.
Je nach Beruf verbringt man fast genauso viel Lebenszeit in Meetings wie auch im Auto.
Aber wie oft hast du schon in Meetings gesessen und die gedacht, so werden wir nie in den Alpen ankommen? Am Ende ist die Zeit rum und du fragst dich, wo ist die Zeit hin? Von Ziel seid ihr meilenweit entfernt.
Entweder als Teilnehmer. Oder, noch schlimmer, als Organisator. Der, der die Einladung verschickt hat.
So ein Meeting ist für alle frustrierend. Es kostet Zeit, Geld und Nerven ohne großen Mehrwert.
Wie komme ich denn jetzt im Meeting zum Ziel?
„Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“
Seneca
Damit du auf dein Ziel fokussieren kannst, musst du erstmal eins haben.
Das Ziel überlegst du dir am besten vor dem Meeting und teilst es allen vorher mit.
Oder, wenn es noch unklar ist, sollte das der erste Agendapunkt in deinem Meeting sein.
Das klappt übrigens auch, wenn es nicht dein Meeting ist und du keine Ahnung hast, warum du dort sitzt – die Frage „Was ist das Ziel des heutigen Meetings?“ tut nicht weh. Im Gegenteil, sie tut den meisten Meetings gut.
In einem Meeting sitzen normalerweise (zu) viele Menschen zusammen, die sich selten sehen. Oder ihre Exzellenz zur Schau stellen wollen. Oder eigentlich ein ganz anderes Ziel verfolgen. Oder oder oder.
Es gibt genug Gründe, warum das Ziel nicht erreicht wird.
Deshalb ist eine deiner wichtigsten Aufgaben, dafür zu sorgen, den Fokus zu halten. Immer, immer wieder. Das ist manchmal sehr anstrengend. Und nervig. Aber es ist so unendlich wichtig für die Zielerreichung.
Ihr habt Euch nicht getroffen, um den Straßenbelag der A7 zu analysieren, alle Spielplätze auf dem Weg in die Alpen zu besuchen, stundenlang im Outlet zu shoppen. Ihr seid ins Auto gestiegen um in den Alpen anzukommen, und zwar möglichst schnell.
Also, wenn immer du das Gefühl hast, es wird ein Outlet angesteuert, hilf deiner Reisegruppe das eigentliche Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.
Einfache, aber wirkungsvolle Tipps, um Meetings zu fokussieren.
- Schreib das Ziel gut sichtbar auf – zum Beispiel auf deinen Meeting-Koffer. Oder ein Flipchart. Das wichtige dabei ist, dass es die ganze Zeit sichtbar ist.
- Weise die Teilnehmer am Anfang darauf hin, dass es dir sehr wichtig ist, heute am Ziel anzukommen. Und dass du deshalb immer wieder mal dazwischen gehen wirst. Falls die Angst da ist, dass gute Ideen verloren gehen, schreibe in Board mit der Überschrift „Für später“ und erfasse alles, was in diesem Meeting nicht zum Ziel gehört, aber durchaus sinnvoll ist.
- Wenn die Diskussion abschweift – stelle Fragen wie „Gehört das nicht eher auf die Liste“Für später“? oder „Diskutieren wir gerade noch über das Thema?“ und schau in die Runde – die anderen Teilnehmer werden dir helfen, diese Frage zu beantworten.
- Nimm eine Metaplankarte und schreib „Fokus“ drauf. Die kann jeder Teilnehmer in die Hand nehmen und sagen „Ich glaube, den haben wir gerade verloren“. Oder wie ein Plakat aus dem wilden Westen „WANTED – Fokus“. Kündige aber auch das vorher an.
- …und der wichtigste Tipp – machen. Immer und immer wieder, und mit jedem Mal wirst du besser.
Ich wünsche Dir ein fokussiertes Meeting, in dem ihr das Ziel erreicht!
Mach einfach.
Mach einfach gute Meetings.
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